Bei einem lokal verstärkten Sickerwasseraustritt im unteren Bereich der luftseitigen Böschung ist die Sickerwassermenge zu verringern oder zu stoppen, um einen Bodenaustrag aus dem Deichkörper zu verhindern. Hierzu wird üblicherweise eine sogenannte Quellkade aus Sandsäcken um die lokale Austrittstelle gebaut, so dass das austretende Wasser bzw. Wasser-Bodengemisch in der Konstruktion aufgefangen wird. Durch den Aufstau innerhalb der Quellkade wird ein hydraulischer Gegendruck erzeugt, der die weitere Durchströmung vermindert oder stoppt.
Die Höhe der Quellkade hängt vom der Stärke der Durchströmung und somit vom hydraulischen Gradienten der Strömung ab. Der mit einer Quellkade erzeugte hydraulische Gegendruck hängt von der Höhe der Quellkade ab. Sie muss so hoch gebaut werden, dass die Durchströmung gestoppt oder zumindest auf ein ausreichendes Maß verringert wird, so dass keine Bodenpartikel mehr aus dem Deich ausgespült werden.
Quellkaden aus Sandsäcken sind im pyramidenförmigen Querschnitt zu erstellen mit breiter Basis und schmaler Krone. Als Basis sind je nach erforderlicher Höhe drei oder mehr Sandsäcke quer zu legen. Hierauf baut sich die Quellkade in Sandsackschichten auf. Es ist auf einen weitgehend wasserdichten Verbund zu achten. Üblicherweise werden für den Bau einer Quellkade 800 bis 1.200 Sandsäcke benötigt.
Statt der herkömmlichen Quellkaden aus Sandsäcken können die neuartigen, von AQUADOT entwickelten und patentierten Quellkaden aus wasserdichten Schläuchen, die FLUTSCHUTZ Quellkaden eingesetzt werden. Die FLUTSCHUTZ Quellkaden bieten verglichen mit den üblicherweise in der Deichverteidigung eingesetzten Quellkaden aus Sandsäcken die folgenden Vorteile:
Geringer Beschaffungs-, Lager-, Transport- und Personalaufwand
Geringer Verbrauch an Ressourcen
Schneller Auf- und Abbau
Das Video zeigt bei einem Testaufbau im Versuchsbecken der Technischen Universität Hamburg-Harburg den zeit- und personalsparenden sowie Ressourcen schonenden Auf- und Abbau der FLUTSCHUTZ Quellkade im Gegensatz zu einer Sandsack-Quellkade
Das Sommerhochwasser der Oder im Sommer 1997 · Ausschnitt
Ausschnitt aus der Dokumentation von Bärbel Koppe und MWJ
Quellkaden in der Deichverteidigung
Einsatz von Auflastfiltern
Der FLUTSCHUTZ-Auflastfilter ist eine wasserbefüllbare Auflastkonstruktion zur notfallmäßigen Deichsicherung bei länger anhaltenden Hochwasserlagen. Er dient bei flächenhaftem Sickerwasseraustritt auf der landseitigen Deichböschung zur Stabilisierung des Deichkörpers und verhindert so einen Deichbruch.
Aufgelegt auf Deichinnenböchung und Deichfuß gewährleistet der FLUTSCHUTZ-Auflastfilter bei gleichzeitiger Entwässerung eine Stabilisierung des Deichkörpers.
Durch seine einfache und unkomplizierte Handhabung bildet der FLUTSCHUTZ-Auflastfilter eine Alternative zu den herkömmlichen, vom Technischen Hilfswerk THW, Feuerwehren und anderen Hilfsorganisationen verwendeten Auflastfiltern aus Faschinen und Sandsäcken.
Der FLUTSCHUTZ-Auflastfilter ist durch das Büro AQUADOT patentiert und für den Einsatz im abwehrenden Hochwasserschutz TÜV geprüft und zertifiziert (TÜV-Nord).
Das Video zeigt den Testaufbau des FLUTSCHUTZ-Auflastfilter durch die THW Ortsgruppe Hamburg-Altona am Deich bei Dömitz während des Elbehochwassers im Juni 2013.
Das Sommerhochwasser der Oder im Sommer 1997 · Ausschnitt
Ausschnitt aus der Dokumentation von Bärbel Koppe und MWJ
Die gesamte Dokumentation
Eine Film von Bärbel Koppe und MWJ
Eindrücke aus der Dokumentation
Das Hochwasserereignis wird aus hydrologischer, geographischer und historischer Sicht betrachtet
Extreme Niederschläge im oberen Einzugsgebiet der Oder führten im Sommer 1997 zu einem katastrophalen Hochwasserereignis in Tschechien, Polen und Deutschland. Die Scheitelwasserstände übertrafen vielerorts die bisher gemessenen Pegelstände. Zudem zeichnete sich das Hochwasserereignis insbesondere in Deutschland durch eine sehr lange Verweilzeit aus.
Die Dokumentation zeigt den Ablauf der Flut im deutschen Krisengebiet, gibt einen Eindruck von der Komplexität der Schutzmaßnahmen und führt politische und technische Schlußfolgerungen für den zukünftigen Hochwasserschutz an der Oder auf. Der hydrologische, geographische und historische Hintergrund der betroffenen deutschen Oderregion wird ebenso dargestellt wie verschiedene Schadensentwicklungen an Deichen und Möglichkeiten zu deren Vorbeugung und Reparatur.
Ebenfalls in der Dokumentation enthalten sind Animationen zur Darstellung von Schadensfällen an Flussdeichen.
Spieldauer: 36:55 Minuten, Sprache: Deutsch, Autoren: Bärbel Koppe und Manfred W. Jürgens, Institut für Wasserbau, Universität Rostock 1997/98 | Neubearbeitung durch: AQUADOT 2015
Erstellt mit finanzieller Unterstützung durch das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie.
Weitere Informationen zu AQUADOT unter www.aquadot.de